
Beim diesjährigen Bundesentscheid der Deutschen Meisterschaften im Handwerk (DMH), den German Craft Skills, hat Jannis Rentschler aus dem Kammergebiet Konstanz herausragende Leistung gezeigt. Der Glaser wurde in seiner Fachrichtung Fenster- und Fassadenbau in Frankfurt als Deutscher Meister ausgezeichnet. Zimmerer Urs-Uwe Tolksdorf belege den dritten Platz. Werner Rottler, Präsident der Handwerkskammer Konstanz, gratuliert: „Das ist ein toller Erfolg für unsere jungen Handwerker. Es zeigt welches Niveau im regionalen Handwerk möglich ist – auch schon in jungen Jahren. Engagierte Betriebe und motivierte Auszubildende bringen gemeinsam diese herausragende Leistung zustande. Die Vermittlung von Wissen und das Umsetzen des Erlernten führen am Ende zu exzellenten Ergebnissen.“
Glaser macht Ausbildung bei Lauber Fensterbau in Singen
Mit dem Titel hat Jannis Rentschler den Grundstein für seine künftige Karriere gelegt. Der junge Glaser hat bei Lauber Fensterbau in Singen gelernt und seinen Gesellenbrief bekommen. Jetzt studiert er an der Berufsakademie Melle und macht seinen Bachelor of Engineering Fenster- und Glasfassadentechnik. Ziel ist der Meistertitel. „Ich möchte das Maximum an Wissen rausholen, das ich mitnehmen kann“, sagt er.
Im Wechsel arbeitet Rentschler im elterlichen Fensterbau-Betrieb in Calw und geht drei Monate an die Berufsakademie. Später möchte er ganz in den Familienbetrieb einsteigen. Dafür sei die Ausbildung bei Lauber Gold wert gewesen. „Ich wollte nicht zuhause lernen, sondern noch andere Erfahrungen sammeln“, sagt Rentschler. Bei Lauber, einem Betrieb mit über 100 Beschäftigten, konnte er in allen Bereichen Erfahrungen sammeln – Montage, Fertigung, Service und im Büro.
Junger Zimmerer lernt in Furtwangen

Auch Urs-Uwe Tolksdorf konzentriert sich nach der guten Platzierung bei der DMH darauf, weiter Erfahrungen im Beruf zu sammeln. Als Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft im Zimmererhandwerk kann er zusätzlich sein Können unter Beweis stellen und wird regelmäßig in Trainingscamps sein.
Im Bundesentscheid der DMH mussten die Zimmerer unter anderem ein Modell eines Dachstuhls zu errichten. „Es geht darum, besonders sauber zu arbeiten. Nachschnitte geben Punktabzug“, erklärt Zimmerer Tolksdorf, der bei der Firma Bauunternehmungen Hermann in Furtwangen gelernt hat und dort auch weiter beschäftigt ist. Ein bisschen ärgert er sich über sein Ergebnis im Finale, in dem ihm ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen war. Ohne wäre vielleicht eine noch bessere Platzierung möglich gewesen, mutmaßt er.
Bühne für das beste Nachwuchshandwerk Deutschlands
Die Deutschen Meisterschaften im Handwerk bieten frisch ausgebildeten Gesellinnen und Gesellen aus rund 130 Handwerksberufen eine außergewöhnliche Plattform. Der Wettbewerb verläuft in mehreren Stufen: Zunächst messen sich die Teilnehmenden auf Innungs- und Kammerebene, anschließend folgen die Landesentscheide und zuletzt das Finale auf Bundesebene.
Bewertet werden eine Arbeitsprobe oder das Gesellenstück – präzises handwerkliches Können spielt dabei ebenso eine Rolle wie Gestaltung, Funktionalität und Qualität. Für die jungen Gesellen ist der Bundessieg weit mehr als eine Auszeichnung: Er gilt als wichtiges Sprungbrett für ihre berufliche Laufbahn – ob als zukünftige Meister, Techniker, Betriebsinhaber oder Studierende im Anschluss an die Ausbildung.